1  Executive Summary

1.1 Innovationsaktivitäten der Schweizer Privatwirtschaft

In Zeiten internationaler wirtschaftlicher Turbulenzen präsentiert sich die Schweizer Innovationslandschaft als Fels in der Brandung. Nach teilweise negativen Entwicklungen bei zentralen Innovationsindikatoren hat sich die Situation beruhigt und es zeichnet sich ein differenzierteres, aber insgesamt durchaus stabiles Bild der Innovationsleistung der Schweizer Wirtschaft ab. Es zeigt sich, dass die Schweizer Wirtschaft trotz international stark verschärftem Wettbewerb und den Marktfriktionen der Pandemiejahre den Markterfolg innovativer Produkte und Dienstleistungen auf dem langjährigen Niveau halten konnte. Sowohl der Anteil innovativer Unternehmen als auch der Anteil F&E-aktiver Unternehmen waren über die letzten Untersuchungsperioden ebenfalls stabil. Unter dieser Oberfläche gibt es jedoch auffällige Entwicklungsmuster, die wirtschaftspolitisch Beachtung finden sollten. Diese werden im Folgenden dargestellt.

1. Konzentration der F&E-Aktivitäten im Segment der kleinen Unternehmen

In der jüngsten Untersuchungsperiode ist der Anteil der F&E-aktiven Unternehmen (F&E-Quote) nach einem Anstieg in der Vorperiode wieder gesunken. Damit scheint sich die F&E-Quote zwischen ca. 13% und 17% stabilisiert zu haben. Auch der Umsatzanteil der F&E-Ausgaben hat sich in den letzten Perioden weniger dynamisch entwickelt als zuvor. Damit hat sich der im historischen Vergleich hohe Konzentrationsgrad der F&E-Aktivitäten in der Schweizer Wirtschaft verfestigt. Diese gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist jedoch auf die Entwicklung im Segment der kleinen Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten zurückzuführen.

Bei den mittleren Unternehmen (50-100 Beschäftigte) zeigt sich in den letzten beiden Perioden ein deutlicher Anstieg der F&E-Quote auf das Niveau der Periode 2010-2012. Der Umsatzanteil der F&E-Ausgaben weist seit 2014–2016 ebenfalls eine positive Tendenz auf. In diesem Segment ist also die Bereitschaft riskante F&E zu betreiben und mehr zu investieren gestiegen. Auch bei den KMU mit 100-250 Beschäftigten ist seit 2012-2014 keine verstärkte Konzentration der F&E-Aktivitäten festzustellen; die F&E-Quote schwankt zwischen 23% und 33% und der F&E-Umsatzanteil zwischen 2% und 3.2%.

Auf Basis der Ergebnisse der jüngsten Erhebung zeichnet sich ein Bild ab, wonach die gesamtwirtschaftliche Konzentration der F&E-Aktivitäten vor allem auf die Entwicklung bei den kleinen Unternehmen zurückzuführen ist.

2. Stabiler kommerzieller Innovationserfolg trotz Rückgang bei den radikalen Innovationen

Ähnlich wie bei der F&E-Quote hat sich der Anteil der Unternehmen, die erfolgreich neue Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt gebracht oder neue Verfahren eingeführt haben, in den letzten Perioden auf einem Niveau von über 33% stabilisiert. Das heisst mehr als ein Drittel der Unternehmen sind innovativ.

Der Markterfolg innovativer Produkte und Dienstleistungen in der Gesamtwirtschaft bleibt konstant und schwankt im Zeitablauf zwischen ca. 30% und 36%. Das bedeutet, dass rund 1/3 des Umsatzes mit innovativen Produkten und Dienstleistungen erzielt wird. Auffällig ist jedoch, dass der Umsatzanteil radikaler Innovationen (neu für den Markt) abgenommen hat, während der Umsatzanteil inkrementeller Innovationen (neu für das Unternehmen) stabil geblieben bzw. leicht gestiegen ist. Zumal radikalere Innovationen in der Regel F&E-Anstrengungen erfordern, diese aber in Teilen der Privatwirtschaft seltener geworden sind, könnte hier ein Zusammenhang bestehen.

3. Wettbewerbsfähigkeit und Konzentration der F&E-Aktivitäten

Der Rückgang der F&E-Quote auf ein deutlich niedrigeres Niveau als noch vor 15-20 Jahren könnte den Schluss nahe legen, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gemessen an der Produktivität (Multifaktorproduktivität) gelitten hat, zumal die Innovationstiefe und die damit verbundenen Marktvorteile abgenommen haben. Dies kann natürlich nicht ausgeschlossen werden. Es zeigt sich jedoch, dass die Entwicklung der Produktivität negativ mit der F&E-Quote korreliert, während sie positiv mit dem Umsatzanteil der F&E-Ausgaben korreliert. Demnach hat die Konzentration der F&E-Aktivitäten, die vor allem auf die Entwicklung bei den kleinen Unternehmen zurückzuführen ist, den Produktivitätsanstieg zumindest nicht verhindert. Wichtiger als die F&E-Quote scheint der Umsatzanteil der F&E-Ausgaben zu sein.

4. Hoher Kostendruck bei den kleineren KMU

Nachdem produktionskostensparende Prozessinnovationen seit ihrem Höhepunkt in den Perioden 2012-14 und 2014-16 deutlich seltener geworden sind, sehen wir in der jüngsten Untersuchungsperiode wieder einen deutlichen Anstieg bei den kleineren KMU. Hier hat der Kostendruck für viele Unternehmen wieder zugenommen. Bei den grösseren KMU mit 100 bis 250 Beschäftigten und den Grossunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten nimmt der Anteil der Unternehmen mit kostensenkenden Prozessinnovationen dagegen weiter ab. Bei den Grossunternehmen ist das Ausmass der Produktionskosteneinsparungen sogar seit einigen Perioden kontinuierlich rückläufig. Entweder hat hier der Kostendruck nachgelassen oder es ist deutlich schwieriger geworden, weitere Produktionskosteneinsparungen zu realisieren.

5. Grosse Unternehmen mit geringerer Innovationstiefe

In diesem Unternehmenssegment zeichnet sich eine deutliche Verschiebung der Innovationsaktivitäten ab. Zum einen ist bereits seit einigen Perioden ein Rückgang der F&E-Quote, ein deutlicher Rückgang des Umsatzanteils der F&E-Ausgaben, d.h. der relativen F&E-Anstrengungen, zu beobachten, während der Anteil der innovierenden Unternehmen konstant bleibt. Dies deutet auf eine geringere Innovationstiefe hin. Und tatsächlich ist der Markterfolg innovativer Produkte und Dienstleistungen gemessen am Umsatzanteil der Innovationen seit 2016 rückläufig. Besonders ausgeprägt ist der Abwärtstrend bei den Umsatzanteilen von Marktneuheiten (radikalen Innovationen), also Produkten und Dienstleistungen mit hoher Innovationstiefe, die in der Regel zumindest kurzfristige Wettbewerbsvorteile bringen.

6. Hightech Sektor: Innovationsmotor unter Druck

Für die Innovationsleistung der Schweiz spielt der Hightech-Sektor eine wichtige Rolle. Doch gerade in diesem Sektor scheint sich die Innovationslandschaft zu verändern. Der Anteil der innovativen und F&E-aktiven Unternehmen ist in diesem Sektor am höchsten. Auch die F&E-Ausgaben sind hier wieder relativ am höchsten. Der Markterfolg innovativer Produkte ist jedoch geringer als bei den Modernen Dienstleistungen. Dies deutet auf einen intensiven (internationalen) Wettbewerb hin, der einerseits verstärkte Innovationsanstrengungen erfordert, andererseits aber den Markterfolg der innovativen Produkte schmälert.

7. Software-Lieferanten gewinnen massiv an Bedeutung für die Innovationsprozesse

Kunden und Materiallieferanten sind in der Regel die wichtigsten externen Wissensquellen für die Innovationsaktivitäten der Unternehmen. Dies unterstreicht die hohe Bedeutung der Einbettung von Innovationen in die Wertschöpfungskette. Seit 2016 ist jedoch ein massiver Bedeutungszuwachs der Softwarelieferanten zu beobachten. Sie sind in den letzten beiden Untersuchungsperioden die am zweithäufigsten als sehr wichtig eingeschätzte externe Wissensquelle. Dies unterstreicht die stark wachsende Bedeutung der Digitalisierung für die Innovationsleistung der Unternehmen und den Bedarf an externer Expertise in diesem Bereich.

8. Deutliche Verschiebungen bei den Innovationshemmnisse

Hohe Kosten waren und sind das am häufigsten genannte Innovationshemmnis. Dahinter haben sich jedoch deutliche Verschiebungen ergeben. Während die fehlenden Eigenmittel an Bedeutung verloren haben, haben der Fachkräftemangel und vor allem die Bauvorschriften und Raumplanung als Innovationshemmnis deutlich an Bedeutung gewonnen. Sie stehen nun an zweiter und dritter Stelle der wichtigsten Hemmnisse. Aus diesem Ergebnis lässt sich ein direkter Auftrag an die Wirtschaftspolitik ableiten, die Rahmenbedingungen in diesen Bereichen zu verbessern.

9. Innovationförderung mit neuen Instrumenten

Nach dem sehr starken Anstieg des Anteils der innovativen Unternehmen, die Innovationsförderung erhalten haben, hat sich der Anteil auf hohem Niveau stabilisiert. Diese dynamische Entwicklung ist vor allem auf die kantonale Förderung zurückzuführen. Seit 2020 stehen auf dieser Verwaltungsebene mit der zusätzlichen steuerlichen Abzugsfähigkeit von F&E-Aufwendungen und der Patentbox weitere Förderinstrumente zur Verfügung, die von 12% bzw. 1.6% der innovativen Unternehmen genutzt wurden. Auffallend ist auch, dass rund ein Viertel der innovativen Unternehmen den (Teil-)Ausschluss der Schweiz aus Horizon Europe als sehr negativ oder negativ bewertet.

1.2 Digitalisierung der Schweizer Wirtschaft

Die digitale Transformation verändert die Schweizer Privatwirtschaft in wichtigen Bereichen – von der Automatisierung über Cybersicherheit bis hin zur Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) und Big Data. Während der Anteil der IKT-Investitionen in Hard- und Software an den Gesamtinvestitionen stabil bleibt, hat sich die Ausstattung mit innovativen Technologien wie Cloud Computing, Servicerobotern und sozialen Medien rasant entwickelt. Gleichzeitig gewinnen spezifische Massnahmen wie die Nutzung unternehmensangepasster KI an Bedeutung.

Dennoch bleiben zentrale Herausforderungen bestehen: Der “Digital Divide” zwischen kleinen und grossen Unternehmen zeigt, dass der Zugang zu KI und Big Data oft mit der Unternehmensgrösse zusammenhängt. Ebenso wird deutlich, dass viele Unternehmen das Potenzial der kombinierten Nutzung von KI und Big Data noch nicht ausschöpfen. Gerade wegen der Fortschritte in den digitalen Technologien ist es entscheidend, Fachkräfte aus- bzw. weiterzubilden und die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, um das Potenzial der Digitalisierung für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft zu nutzen.

Im Folgenden werden die zentralen Entwicklungen und Trends in der digitalen Transformation der Privatwirtschaft genauer beleuchtet.

1. Stabiler IKT Investitionsanteil

Der durchschnittliche Anteil der IKT-Investitionen (Informations- und Kommunikationstechnologien) an den Gesamtinvestitionen der Unternehmen ist mit rund 17% stabil geblieben. Der Anteil der Unternehmen mit IKT-Fachkräften hat jedoch deutlich zugenommen. Die Pandemiejahre haben also nicht zu grossen relativen Investitionssprüngen in die Infrastruktur (Hard- und Software) geführt, sondern eher das interne Know-how und damit die Zuverlässigkeit der Infrastruktur verbessert. Dies zeigt sich auch darin, dass der Anteil der Unternehmen mit IKT-Weiterbildungsangeboten seit 2020 zugenommen hat.

2. Cybersicherheit: Unternehmen schützen sich besser, doch sind negative wirtschaftliche Folgen im Schadensfall häufiger geworden

Wir beobachten einen konstanten Anteil der Investitionen in Cybersecurity an den Gesamtinvestitionen. Allerdings gibt es grosse Unterschiede zwischen den Unternehmensgrössenklassen. Insbesondere kleine Unternehmen haben ihren Investitionsanteil deutlich erhöht.

Die Ausstattung der Unternehmen mit fortschrittlichen Sicherheitstechnologien hat deutlich zugenommen. Seit 2014 ist die Verbreitung externer Datensicherung um 33.5 Prozentpunkte gestiegen. Allein seit der Pandemie (2020) ist die Verbreitung um 6 Prozentpunkte gestiegen. Ebenfalls stark zugenommen hat die Verbreitung von “sicheren Servern”, Datenverschlüsselung, Authentifizierungssystemen und der Einsatz von IDS (Intrusion Detection Software). Mehr Unternehmen haben eine explizit definierte Sicherheitsstrategie und beschäftigen einen Cybersicherheitsbeauftragten. Auch der Anteil der Unternehmen, die eine Versicherung gegen IT-Sicherheitsvorfälle abgeschlossen haben, ist gestiegen.

Die Folgen der häufigeren Sicherheitsmassnahmen sind statistisch sichtbar. Obwohl es im Berichtszeitraum immer wieder zu Sicherheitsproblemen gekommen ist, hat die Häufigkeit abgenommen. Während in der Periode 2015-2016 noch 38.4% der Unternehmen betroffen waren, sind es in der Periode 2021-2022 nur noch 14.5%. Wenn Sicherheitsprobleme auftraten, waren die negativen wirtschaftlichen Folgen jedoch häufiger gravierend: Der Anteil der Unternehmen mit Sicherheitsproblemen, die Umsatzeinbussen oder Umsatzverluste hinnehmen mussten, hat sich verdreifacht, und auch der Anteil der Unternehmen, die mittlere bis hohe Kosten zur Behebung der Schäden hatten, ist deutlich gestiegen.

3. Starke Verbreitungsdynamik: Cloud Computing und IoT (Internet of Things)

Der Anteil der Unternehmen, die Cloud Computing nutzen, hat sich zwischen 2014 und 2022 mehr als verdoppelt. Besonders stark war der Verbreitungszuwachs bei Grossunternehmen (+45 Prozentpunkte) und im Dienstleistungssektor (+38 Prozentpunkte). Auch das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) ist heute vor allem in der Industrie und in Grossunternehmen weit verbreitet.

4. Zunehmende Automatisierung bei mittelgrossen und grossen Unternehmen

Die zunehmende Automatisierung durch Serviceroboter in Grossunternehmen überrascht nicht. Etwas überraschend ist hingegen der leichte Rückgang der Verbreitung von Industrierobotern nach einem deutlichen Anstieg in der Vorperiode. Interessant ist dabei, dass Unternehmen mit Industrierobotern häufiger in den unteren Wertschöpfungssegmenten zu finden sind, während sich Unternehmen mit Servicerobotern eher in den oberen Wertschöpfungssegmenten befinden.

5. Eigene elektronische Verkaufsplattformen gewinnen an Bedeutung

Von den Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen auch elektronisch vertreiben, tun dies knapp 90% auf eigenen elektronischen Plattformen und rund 30% (auch) auf Plattformen anderer Unternehmen. Diese Verschiebung hin zur (ausschliesslichen) Nutzung eigener Plattformen ist in allen Sektoren und bei kleinen Unternehmen zu beobachten.

6. Soziale Medien werden hauptsächlich zur Verkaufsförderung eingesetzt

Rund zwei Drittel der Unternehmen nutzen Soziale Medien für geschäftliche Zwecke. Am häufigsten werden sie intensiv für die Verkaufsförderung genutzt, gefolgt von der Personalrekrutierung. In allen Bereichen ist der Verbreitungsgrad zurückgegangen. Da der Verbreitungsgrad insgesamt jedoch zugenommen hat, liegt die Vermutung nahe, dass sich die Nutzung von Sozialen Medien auf wenige Bereiche innerhalb eines Unternehmens konzentriert hat. Dies kann mit “Lerneffekten” im Umgang mit dieser Technologie zusammenhängen, die nicht in allen Bereichen produktiv eingesetzt werden kann.

7. Digital Divide: Big Data und KI sehr stark in grossen Unternehmen verbreitet

Obwohl die Verbreitung von „Big Data“-Anwendungen und KI insgesamt zugenommen hat, sind die Unterschiede im Verbreitungsgrad und in der Verbreitungsdynamik nach Grössenklassen beträchtlich. Big Data wird von 20% der kleinen und 60% der grossen Unternehmen eingesetzt. KI wird von 8.3% der kleinen und 34% der grossen Unternehmen eingesetzt. Zudem ist die Veränderungsrate bei den Grossunternehmen mit +5 Prozentpunkten am höchsten. Damit hat sich die Schere zwischen kleinen und grossen Unternehmen weiter geöffnet. Dies kann längerfristig Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in den jeweiligen Aggregaten haben, zumal Big Data und KI die Individualisierung des Produktangebots vorantreiben und damit Unternehmen - unabhängig von ihrer Grösse - häufiger auf den gleichen Märkten konkurrieren.

8. Unternehmensangepasste KI: Möglicher Schlüssel zu Wettbewerbsvorteilen

Rund ein Drittel der KI-nutzenden Unternehmen passt kommerzielle oder Open-Source-KI-Software an die unternehmensinternen Bedürfnisse an. Jeweils ein Viertel der Unternehmen setzt KI-Software ein, die von eigenen Mitarbeitenden entwickelt oder von externen Anbietern entwickelt oder modifiziert wurde. Der Einsatz individueller KI stärkt die Unabhängigkeit von internationalen Anbietern und schafft Wettbewerbsvorteile, während standardisierte Lösungen zu Wissenshomogenisierungseffekten und geringerer Differenzierung führen können. KI wird vor allem zur Automatisierung von Arbeitsabläufen und Prozessen eingesetzt.

9. KI und Big Data: Potenziale bleiben ungenutzt

Nur 4.6% der Unternehmen nutzen sowohl KI als auch Big Data. Viele andere Unternehmen nutzen bereits Big Data, haben aber keine KI implementiert, um die grossen Datenmengen zu verarbeiten und zu analysieren. Fehlende Fachkräfte, Infrastruktur oder mangelnde Datenqualität könnten Gründe dafür sein. Um das Wettbewerbspotenzial des kombinierten Einsatzes dieser Technologien auszuschöpfen, bedarf es weiterer Massnahmen, beispielsweise im Bereich der Aus- und Weiterbildung.

10. IKT-Investitionen als Treiber radikaler Innovationen

In der Schweizer Privatwirtschaft zeigen IKT-Investitionen keinen direkten Zusammenhang mit Kostensenkungen durch Prozessinnovationen, korrelieren aber positiv mit dem Umsatzanteil von Innovationen, die neu für den Markt sind (radikale Innovationen). Dies deutet darauf hin, dass die digitale Transformation auch eine wichtige Voraussetzung für den Markterfolg solcher Innovationen sein kann.

11. KI und Wertschöpfung

Unternehmen, die KI einsetzen, weisen eine deutlich höhere Wertschöpfung pro Beschäftigten auf als Unternehmen ohne KI. Die Verteilungsmuster zeigen, dass KI-Unternehmen häufiger in Segmenten mit höherer Wertschöpfung vertreten sind, was auf einen positiven Zusammenhang mit der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens hindeutet.